• Russland nutzt Bitcoin, Ethereum und Tether in seinem Ölhandel mit China und Indien, um die westlichen Sanktionen zu umgehen.
  • Russische Öl-Exporteure konvertieren Yuan und Rupien in Kryptowährungen, bevor sie sie in Rubel umtauschen, um die Transaktionen reibungsloser zu gestalten und Beschränkungen zu umgehen.

Russland geht nun dazu über, Kryptowährungen für den Ölhandel mit China und Indien zu verwenden, um die vom Westen verhängten Sanktionen zu umgehen. Laut Reuters haben einige russische Ölunternehmen Bitcoin, Ethereum und Stablecoins wie Tether eingeführt, um den chinesischen Yuan und die indische Rupie gegen russische Rubel zu tauschen.

Obwohl das zurzeit nur einen kleinen Teil der Öltransaktionen ausmacht, ist diese Praxis in Russland auf dem Vormarsch. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur beliefen sich die weltweiten Öl-Geschäfte im vergangenen Jahr auf 192 Milliarden Dollar. Durch die Nutzung digitaler Vermögenswerte sind Unternehmen in Russland in der Lage, die Auswirkungen von Sanktionen abzumildern und grenzüberschreitende Zahlungen schneller abzuwickeln.

Eine normale Transaktion besteht darin, dass ein chinesischer Händler einen Vertrag mit einer Handelsfirma abschließt und über ein Offshore-Bankkonto in Yuan bezahlt. Der Vermittler tauscht das Geld dann in Kryptowährung um und sendet diese auf ein anderes Konto, bevor sie nach Russland gelangt. Dort wird sie wieder in Rubel umgewandelt. Quellen zufolge wickelt ein russischer Ölhändler jeden Monat Kryptotransaktionen im Wert von mehreren zehn Millionen Dollar ab.

Kürzlich berichteten wir, dass die Bank von Russland Richtlinien für Investitionen im Bereich der digitalen Vermögenswerte auf einer experimentellen Rechtsgrundlage für einen Zeitraum von drei Jahren vorgeschlagen hat. Der vorgeschlagene Plan sieht vor, dass Investoren auf diejenigen beschränkt werden, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, nämlich den Besitz von Wertpapieren und Einlagen von über 100 Millionen Rubel sowie ein Jahreseinkommen von über 50 Millionen Rubel. Das russische Experiment des Ölhandels mit Kryptowährungen ist jedoch nicht nur eine Übung zur Umgehung der Sanktionen, sondern könnte auch ein Vorbote der künftigen Zusammenarbeit mit den USA sein.

Weltweite Einführung von Kryptowährungen im sanktionierten Ölhandel

Russland ist nicht das einzige Land, das sich zur Erleichterung des Ölhandels auf digitale Vermögenswerte verlässt. Auch der Iran und Venezuela haben versucht, Kryptowährungen zu nutzen, insbesondere bei ihren internationalen Geschäften, um die Verwendung des US-Dollars zu reduzieren. Diese Sanktionen haben die Länder dazu veranlasst, andere Methoden zur Aufrechterhaltung ihrer Wirtschaft und zum Export von Öl zu finden.

Bolivien hat ähnliche Schritte unternommen. Wie CNF berichtete, hat das staatliche bolivianische Energieunternehmen Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos (YPFB) die Genehmigung erhalten, Kraftstoffimporte mit Kryptowährung zu bezahlen. Konkret müssen sie noch weitere Transaktionen abschließen, obwohl alle notwendigen Vorbereitungen getroffen wurden. Der Plan zielt darauf ab, die Kraftstoffsubventionen aufrechtzuerhalten, da die inländische Produktion sinkt und Devisenmangel die Importe verlangsamt.

Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben kürzlich ihr erstes Rohölgeschäft abseits des US-Dollars abgewickelt. Der Handel wurde über den CryptoTradingFund (CTF) des XRP Ledger Systems abgewickelt, eine Plattform, die Finanzstandards verbessert und den Geldfluss optimiert.

Die BRICS-Allianz, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, ist bestrebt, die Abhängigkeit vom US-Dollar bei internationalen Transaktionen zu verringern . Das kürzlich unterzeichnete Rohölabkommen zwischen Indien und den VAE ist ein gutes Beispiel für diesen Trend. Diese Länder halten die Transaktions- und Abwicklungskosten niedrig, indem sie auf lokale Währungen und Blockchain-basierte Plattformen setzen.