Der Bitcoin-Kurs ( BTC ) könnte beträchtliche Liquidationen erleben, sofern ein wichtiger Support unterschritten wird, unter dem 1,3 Mrd. US-Dollar an gehebelten Long-Positionen aufgelöst würden.

Bitcoin ist am 4. Februar erstmals wieder unter die psychologisch wichtige 100.000 US-Dollar-Marke abgerutscht, nachdem sich die Sorgen um einen globalen Handelskrieg wegen der Importzölle der USA gegen China und andere Länder mehrten.

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Bitcoin-Monatsdiagramm. Quelle: Cointelegraph

Um einen kurzfristigen Crash unter 90.500 US-Dollar zu verhindern, braucht Bitcoin nun einen Wochenabschluss oberhalb des wichtigen Supports bei 93.000 US-Dollar, wie Bitget Research Chefanalyst Ryan Lee erklärt.

„Achtet auf die Supports von Bitcoin bei 90.500 und 93.000 US-Dollar“, so der Analyst gegenüber Cointelegraph. Dem fügt er an:

„Ein Abschwung unter 90.500 US-Dollar könnte einen Negativtrend bedeuten. Dieses Niveau kann die Stimmungslage entscheidend beeinflussen, je nachdem wie sich der Kurs hier verhält.“

Dem Bitcoin-Kurs droht unterhalb von 93.000 US-Dollar ohnehin Gefahr, denn ein Abschwung unter diese Marke würde wohl 1,3 Mrd. US-Dollar an gehebelten Long-Positionen auf allen Kryptobörsen auslösen, wie die Daten von Coinglass zeigen.

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Bitcoin Liquidations-Heatmap. Quelle: Coinglass  

Die Spannungen um den Handelskrieg könnten derweil die Verunsicherung auf die Spitze treiben und BTC kurzfristig unter 90.000 US-Dollar absenken, obwohl Bitcoin eigentlich als Absicherungsmittel gegen die übrigen Finanzmärkte gilt.

Handelskrieg wäre Fluch und Segen für Bitcoin

Obwohl weltwirtschaftliche Verunsicherung für riskobehaftete Finanzprodukte wie Kryptowährungen grundsätzlich ein rotes Tuch ist, gibt es für den Bitcoin-Kurs einen Hoffnungsschimmer.

Denn während Zölle wegen ihrer negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft bei den Anlegern und Investoren auf kurze Sicht regelrechte Angst auslösen, könnte der Effekt für den Bitcoin-Kurs langfristig weitaus weniger schlimm sein, meint James Wo, der Gründer und Chef des Risikokapitalgebers DFG.

Das liegt gemäß seiner Erklärung wiederum daran, dass derartige Entwicklungen den US-Dollar schwächen und für erhöhte Inflation sorgen würden, was wiederum alternativen Währungen in die Karten spielen könnte:

„Genau dafür war Bitcoin ursprünglich gemacht, um als Absicherungsmittel gegen die Abwertung von Landeswährungen und Inflation zu dienen, und nun könnte es tatsächlich so kommen, wenn die Menschen aus schwächelnden Fiatwährungen fliehen, was den Kurs über Zeit in die Höhe treiben würde.“

Treffen zwischen Trump und Jinping verschoben

Die Marktbeobachter warten nun zunächst mit Spannung auf die bevorstehenden Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, die zum Ziel haben, eine Einigung zu finden und einen globalen Handelskrieg zu verhindern.

Trump sollte Jinping eigentlich am 11. Februar treffen, wie Peter Navarro, federführender Handelsberater der Trump-Regierung, am 4. Februar gegenüber Politico bekanntgab.

Allerdings hieß es bereits wenig später, dass das Treffen vorerst verschoben ist, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf regierungsnahe Quellen berichtet.