- Die US-Notenbank entschied sich, den Leitzins zu senken, was den Markt negativ beeinflusste.
- Es kam zu einer Korrekturphase im Kryptowährungsmarkt, die durch Gewinnmitnahmen und das Wyckoff-Verfahren geprägt war.
Der Kryptowährungsmarkt hat in dieser Woche einen deutlichen Rücksetzer erlebt, bei dem unter 100.000 US-Dollar fiel und der Fear and Greed Index von einem Extremwert von 88 auf 69 sank. Ethereum und andere Altcoins wie Cosmos, Floki und THORChain verzeichneten ebenfalls Verluste. Doch was sind die Gründe für diesen Crash?
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- Die Rolle der US-Notenbank
- Marktpsychologie: Gewinnmitnahmen und Korrekturphasen
Die Rolle der US-Notenbank
Der wichtigste Faktor hinter dem aktuellen Rückgang im Kryptomarkt ist eine Entscheidung der US-Notenbank. Am 19. Dezember 2024 kündigte die Federal Reserve an, den Leitzins um 0,25 % zu senken, was bereits erwartet wurde.
Diese Zinssenkung war Teil einer kumulierten Reduktion von 1 % in diesem Jahr. Allerdings ließ die Notenbank durchblicken, dass sie 2025 nur noch zwei weitere Zinssenkungen vornehmen werde, um der anhaltend hohen Inflation entgegenzuwirken. Sie prognostizieren, dass die Inflation voraussichtlich erst 2026 oder 2027 das 2 %-Ziel erreichen wird.
Dieser „hawkish“ (restriktive) Ton der Fed hat zu einer breiten Marktkorrektur geführt. US-Aktienmärkte wie der Dow Jones und Nasdaq 100 verloren über 2 %, und auch die US-Staatsanleihenrenditen stiegen auf mehrmonatige Höchststände. Der US-Dollar-Index erreichte ein Zweijahreshoch, was den Wert von Kryptowährungen weiter belastete.
Marktpsychologie: Gewinnmitnahmen und Korrekturphasen
Neben der geldpolitischen Entscheidung trugen auch psychologische Faktoren zur Marktbewegung bei. Korrekturen sind im Kryptomarkt keine Seltenheit, besonders nach starken Kursgewinnen.
Investoren neigen dazu, Gewinne mitzunehmen, wenn die Preise zu stark gestiegen sind, was eine Abwärtsbewegung auslöst. Dieses Verhalten kann mit dem Konzept der „Mean Reversion“ erklärt werden, bei dem sich die Preise nach einer übermäßigen Rallye wieder in Richtung ihres historischen Durchschnitts bewegen.
Zudem könnte die aktuelle Marktbewegung Teil des sogenannten Wyckoff-Verfahrens sein, das die Phasen eines Marktzustands beschreibt: Akkumulation, Markup, Distribution und Markdowns. Die jüngsten Kursgewinne im Kryptomarkt könnten Teil der Markup-Phase gewesen sein, während die aktuelle Korrektur auf eine Distribution oder sogar den Beginn der Markdowns hinweisen könnte.
Ob der Markt bald wieder eine Erholung erlebt, bleibt abzuwarten, doch in der Vergangenheit war es häufig so, dass ein Rückgang zu einer kurzfristigen Erholung führen kann – ein Phänomen, das als „Dead Cat Bounce“ bekannt ist.
Zum Redaktionzeitpunkt (07:00) stabilisierte sich der Bitcoin-Kurs bei 97.200 USD, nachdem er in den vergangenen 24 Stunden einen Rückgang von 3,21% verzeichnete. Die führende Kryptowährung zeigte sich volatil und fiel kurzzeitig auf die Marke von 96.000 USD.
Diese Unterstützungszone erwies sich jedoch als tragfähig, und Bitcoin konnte umgehend wieder über die 1.000 USD-Marke ansteigen. Der schnelle Rebound verdeutlicht das weiterhin hohe Interesse der Anleger an der digitalen Währung trotz der kurzfristigen Kurskorrektur.
Innerhalb der Top 10 größten Kryptowährungen zeichnet BTC, nach XRP, die geringsten Verluste. Der XRP Kurs sank knapp 2% auf 2.30 USD. Ethereum, Cardano und Dogecoin Investoren mussten deutlich stärkere Verluste verkraften.
Unserer Meinung nach wird es keine große Korrektur vor und kurz nach Weihnachten (bis 10.01.2025) geben. Analysten wie Arthur Hayes zeichnen jedoch düstere Bitcoin Prognosen . Der ehemalige BitMEX CEO warnt vor einem massiven Krypto Crash vor Donald Trumps Amtsantritt.
Hayes erwartet, dass Trumps mögliche Maßnahmen, wie eine Abwertung des US-Dollars, kurzfristig die US-Wirtschaft stabilisieren könnten, jedoch die Krypto-Märkte destabilisieren. In dieser Zeit sieht er eine hohe Volatilität im Markt, mit der Möglichkeit eines Rückgangs der Bitcoin- und Altcoin-Preise, bevor sich der Markt langfristig erholen könnte.