BlackRock empfiehlt eine Bitcoin-Allokation von 1 bis 2 %
BlackRock hat heute einen Report mit dem Titel „Sizing Bitcoin In Portfolios“ (z. Dt.: „Größenbestimmung von Bitcoin in Portfolios“) veröffentlicht, in dem sich der größte Vermögensverwalter der Welt mit der angemessenen Allokation von Bitcoin auseinandersetzt.
Konkret geht es dabei um den Platz von Bitcoin in einem konventionellen „60/40-Portfolio“, das zu 60 Prozent aus Aktien und zu 40 Prozent aus Anleihen besteht. Das Ergebnis: Laut BlackRock sei es vernünftig, 1 bis 2 Prozent davon in Bitcoin zu investieren.
Wir sehen für Anleger mit geeigneter Governance und Risikotoleranz einen Grund, Bitcoin in ein Multi-Asset- Portfolio aufzunehmen.
Aus dem Report
Bitcoin im Vergleich mit den Magnificent 7
In dem Report nähert sich BlackRock der Frage, welche Rolle Bitcoin in einem konservativen Portfolio spielen sollte, über einen Vergleich mit den „Magnificent 7“ – also Nvidia, Microsoft, Alphabet, Meta, Apple, Amazon und Tesla.
Unter der Leitung von Samara Cohen, CIO der Index- und ETF -Sparte von BlackRock, schreiben die Analysten, dass Bitcoin ein ähnliches Risikoprofil aufweisen würde wie die großen Technologieunternehmen, deren Marktkapitalisierung im Durchschnitt in etwa der von Bitcoin entspricht.
Dennoch habe Bitcoin einzigartige Eigenschaften, heißt es im Bericht des Vermögensverwalters, der selbst einen Bitcoin-Spot-ETF in den USA an den Start gebracht hat.
[Diese Aktien] sind ein Beispiel für einzelne Portfoliopositionen, die einen vergleichsweise großen Teil des Portfoliorisikos ausmachen. Sie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von Bitcoin, aber diese beiden Faktoren machen sie zu einem nützlichen Ausgangspunkt für die Bewertung des Risikos einer einzelnen Position.
Aus dem Bericht
Trotz des Vergleichs mit diesen Unternehmen macht BlackRock darauf aufmerksam, dass nicht nur die Volatilität von Bitcoin mit der Zeit sinkt, sondern in der jüngeren Vergangenheit auch die Korrelation mit Aktien.
Aus unter anderem diesem Grund bezeichnete BlackRock Bitcoin in einem Bericht aus dem September noch als „einzigartiges Diversifikationsinstrument“ – Blocktrainer.de berichtete .
In dem neuen Report erklären die Analysten, dass sie davon ausgehen, dass Bitcoin sich auch in der Zukunft weiterhin vom Aktienmarkt entkoppeln wird.
Dafür angeführte Gründe sind die globale Fragmentierung des Finanzsystems, wachsende geopolitische Spannungen, das zunehmende Misstrauen in Banken oder die Sorge vor ausufernden Staatsdefiziten, die den Bitcoin-Kurs antreiben könnten.
Da der Wert von Bitcoin ganz anders beeinflusst wird als der von traditionellen Vermögenswerten, dürfte Bitcoin langfristig weniger mit den großen Risikoanlagen korrelieren.
Aus dem Bericht
BlackRocks Empfehlung
BlackRock kommt in dem Report letztlich zu dem Ergebnis, dass eine Bitcoin-Allokation von 1 bis 2 Prozent in einem 60/40-Portfolio ein ähnliches Risikoprofil aufweisen würde wie das einer der Magnificent-7-Aktien.
Um das Risiko zu quantifizieren, verfolgen sie einen Ansatz der „Risikobudgetierung“. Die Größe der Allokation richtet sich danach, wie viel sie zum Gesamtrisiko des Portfolios beiträgt – gemessen an der langfristigen Volatilität und der Korrelation zu anderen Vermögenswerten.
Bitcoin korreliert zwar weniger mit anderen Assets als die Magnificent-7-Aktien, ist dafür aber größeren Schwankungen unterlegen, weswegen das Risikoprofil laut BlackRock vergleichbar ist.
In einem traditionellen Portfolio mit einer Mischung aus 60 % Aktien und 40 % Anleihen machen diese sieben Aktien im Durchschnitt etwa den gleichen Anteil am Gesamtportfoliorisiko aus wie eine 1 bis 2 %ige Allokation in Bitcoin. Wir denken, dass dies eine vernünftige Spanne für ein Bitcoin-Engagement ist.
Aus dem Bericht
„Anleger sollten sich auch der Risiken von Bitcoin bewusst sein“, heißt es überdies im Bericht. Eine höhere Gewichtung sei aufgrund der starken Kursschwankungen noch unvorsichtig, so die BlackRock-Analysten.
Warum nicht mehr? Ein darüber hinausgehendes Engagement würde den Anteil von Bitcoin am Gesamtportfoliorisiko drastisch erhöhen.
Aus dem Bericht
Um dies zu untermauern, zeigen sie die starken Kursrückgänge von Bitcoin in der Vergangenheit – von denen sich das Asset aber immer wieder erholen konnte.
Die vorgeschlagene Positionsgröße würde laut dem Bericht dazu führen, dass Bitcoin sein Potenzial als Diversifikationsinstrument entfalten kann, ohne das Portfoliorisiko erheblich zu erhöhen.
Wir schlagen diesen Bezugsrahmen vor, um über eine Allokation nachzudenken, die angesichts der enormen Preisvolatilität von Bitcoin das richtige Gleichgewicht findet, um das Potenzial als Diversifikator zu maximieren und gleichzeitig den Beitrag zum Gesamtportfoliorisiko zu minimieren.
Aus dem Bericht
Die Analysten führen zudem an, dass Bitcoin mit einer weiter voranschreitenden Adoption weniger riskant werden könnte. In diesem Fall würden aber auch die potenziellen Kursgewinne niedriger ausfallen, heißt es im Bericht.
Wir glauben, dass in der Zeit bis zur breiten Adoption das größte Renditepotenzial liegen könnte.
Aus dem Bericht
Maximal 2 % in Bitcoin?
Für einen Bitcoin-Befürworter mag eine Allokation von maximal 2 Prozent nach wenig klingen, jedoch lehnt sich BlackRock im Kontext der überwiegend konservativen Finanzwelt, die zu großen Teilen noch gar nicht auf Bitcoin setzt, schon etwas aus dem Fenster.
Der Bericht ist überdies ein Indiz dafür, dass die Kunden von BlackRock sich zunehmend die Frage stellen, wie hoch sie Bitcoin beziehungsweise den Bitcoin-ETF von BlackRock (IBIT) denn in ihrem Portfolio gewichten sollten, so die Einschätzung des Bloomberg-ETF-Experten James Seyffart.
BlackRock bekommt wahrscheinlich eine Menge Fragen von Kunden, die sich fragen, wie sie eine Allokation in Bitcoin/IBIT gestalten sollen. Sie empfehlen im Wesentlichen ein Bitcoin-Engagement von 1 bis 2 % in einem diversifizierten Portfolio.
James Seyffart
BlackRock is likely getting a ton of questions from clients asking how they should size an allocation to Bitcoin/ $IBIT . They're essentially recommending 1-2% of Bitcoin exposure in a diversified portfolio. https://t.co/nwjjYVYF67
— James Seyffart (@JSeyff) December 12, 2024
Im Rahmen eines Vortrags auf der „Digital Assets Conference“ Brasilien zeigte Jay Jacobs, BlackRocks „Head of Thematics and Active Equity ETFs“, im Oktober bereits auf, wie sich eine kleine Bitcoin-Allokation positiv auf das Risiko-Rendite-Profil eines 60/40-Portfolios auswirken kann – Blocktrainer berichtete .
Interessanterweise hat jüngst auch die Maybank, die größte Investment-Bank aus Malaysia, in einem Bericht grafisch dargestellt, wie eine 1-%-Allokation von Bitcoin die Performance eines 60/40-Portfolios deutlich verbessert hätte. Die Idee, eine kleine Bitcoin-Position aufzubauen, scheint zunehmend in der traditionellen Finanzwelt anzukommen.
Sollten sich große Investoren durch Berichte dieser Art dazu angehalten sehen, bis zu 2 Prozent ihres Portfolios in Bitcoin umzuschichten, so hätte dies das Potenzial, den Kurs erheblich zu beflügeln.
Der Aktien- und der Anleihemarkt sind zusammengenommen nämlich mehr als 400 Billionen US-Dollar schwer. Die Marktkapitalisierung von Bitcoin macht derweil gerade einmal weniger als 0,5 Prozent davon aus.
Sollte sich der Bitcoin-Kurs überdies weiterhin so stark entwickeln, wie in der Vergangenheit, so dürfte eine kleine Allokation im Portfolio mit der Zeit immer größer werden – insofern die Investoren die Position nicht abbauen, um den bestimmten Zielwert wieder zu erreichen.
Laut Michael Saylor, dem Gründer von MicroStrategy , dem größten Firmenhalter von Bitcoin, ergibt eine 2-%-Bitcoin-Allokation aber nur dann Sinn, wenn sich Anleger in ihrer Sache nicht sicher sind und Angst davor haben, Fehler zu begehen.
1 oder 2 Prozent sind wie der Kauf einer Versicherungspolice, aber 20, 30, 40, 50, 75 Prozent sind wie die Lösung des Problems. [...] Ich denke, dass die ganze Idee der Diversifizierung Sinn ergibt, wenn man die Antwort nicht kennt, aber keinen Fehler machen will.
Michael Saylor in einem Interview
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