Bitcoin kratzt an der Marke von 90.000 $ – Ist das erst der Anfang?
Der Preis von Bitcoin ist in den vergangenen Tagen durch die Decke geschossen. Heute kratzte das Asset erstmals an der Marke von 90.000 US-Dollar. Auf der großen Krypto-Börse Coinbase erreichte der Kurs einen Höchststand von 89.993,69 US-Dollar je BTC .
Anfang des Monats kostete ein Bitcoin noch weniger als 67.000 US-Dollar. Doch nachdem der Krypto-freundliche Donald Trump die US-Wahl für sich entscheiden konnte, zündete BTC die Rakete.
In der vergangenen Handelswoche konnte das Asset einen Zuwachs von circa 11.700 US-Dollar je BTC verzeichnen. Dies war absolut betrachtet der beste Wochenanstieg jemals. Der Wochenauftakt knüpfte an dieser Performance an: Bitcoin konnte am Montag im Tagesverlauf um mehr als 10 Prozent zulegen und dadurch auch mit einem Anstieg um knapp 8.400 US-Dollar den besten absoluten Tagesanstieg in der knapp 16-jährigen Geschichte hinlegen.
Seit Jahresauftakt hat sich Bitcoin nun mehr als verdoppelt. Und diese Performance folgt auf ein Kursplus von 150 Prozent im Jahr 2023. Andere Anlageklassen müssen sich diesbezüglich deutlich geschlagen geben.
Kurstreiber nationale Bitcoin-Reserven?
Ein naheliegender Grund für den starken Kursanstieg seit der Wahl Donald Trumps ist die Aussicht auf eine nationale Bitcoin-Reserve der USA. Diese kündigte der Republikaner im Rahmen seines Wahlkampfes an. Dabei handelt es sich vorerst jedoch nur darum, die 200.000 BTC, die sich derzeit größtenteils durch Konfiszierungen im Besitz der USA befinden, in einen strategischen Bestand zu überführen.
Die republikanische Senatorin Cynthia Lummis hat jedoch einen Gesetzentwurf vorgelegt, der den aktiven Kauf von einer Million Bitcoin über die kommenden fünf Jahre vorsieht, um damit langfristig die Staatsschulden abzubauen – Blocktrainer.de berichtete . Bis dato hat sich Trump zu dieser Idee nicht geäußert, obwohl er öffentlich mit dem Gedanken spielte , die 36 Billionen US-Dollar Schulden der USA mit Bitcoin zu tilgen.
Ob und wann die USA einen strategischen Bitcoin-Bestand etablieren werden, gilt es noch abzuwarten. Lummis rechnet – insofern die Unterstützung groß genug ist – damit, dass es innerhalb der ersten 100 Tage nach der Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar 2024 geschehen kann, das heißt bis zum 29. April 2024.
Die Wunschliste der Bitcoin- und Krypto-Industrie ist lang und drängend ... aber die strategische Bitcoin-Reserve ist die Nr. 1 der dringlichsten und transformativsten Maßnahmen auf Präsident Trumps Agenda. Die nachgelagerten Effekte werden alles verändern.
Wir müssen es in den ersten 100 Tagen schaffen.
David Bailey, CEO von Bitcoin Magazine (BTC Inc)
Ich glaube, dass wir dies mit parteiübergreifender Unterstützung in den ersten 100 Tagen schaffen können, WENN wir die Unterstützung des Volkes haben.
Es ist ein Wendepunkt für die Solvenz unserer Nation. Lassen Sie uns Amerika auf eine solide finanzielle Basis stellen und das Bitcoin-Gesetz verabschieden!
Cynthia Lummis, Senatorin vom US-Bundesstaat Wyoming
I believe we can get this done with bipartisan support in the first 100 days IF we have the support of the people.
— Cynthia Lummis 🦬 (@CynthiaMLummis) November 11, 2024
It is a game changer for the solvency of our nation. Let’s put America on sound financial footing and pass the Bitcoin Act! https://t.co/gPIGaUtiQZ
Auf dem Wettmarkt Polymarket liegt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Bitcoin-Reserve bis zum 29. April etabliert ist, aktuell bei circa 30 Prozent.
Die Entwicklungen in den USA dürften auch bei den Machthabern anderer Nationen auf großes Interesse gestoßen sein. Denn wenn die Vereinigten Staaten als größte Volkswirtschaft der Welt, die die Weltleit- und Weltreservewährung stellt, auf Bitcoin setzen, so ist es naheliegend, es ihnen gleichzutun.
Eventuell ist der Bitcoin-Preisanstieg in Teilen auch darauf zurückzuführen, dass sich andere Nationen schon vor den USA mit dem Asset eindecken wollen. Die Gerüchteküche brodelt entsprechend – Blocktrainer.de berichtete .
Große Vermögen entstehen
Der aktuelle Preisanstieg belohnt in erster Linie bereits diejenigen, die etwas länger dabei sind. Das sind neben vielen Privatpersonen mittlerweile auch kleine Länder.
So verzeichnet das Königreich Bhutan, das einen beträchtlichen Bitcoin-Bestand durch das staatliche Mining aufgebaut hat, nun erstmals einen BTC-Bestand von mehr als einer Milliarde US-Dollar.
Dies ist besonders beeindruckend, da die rund 12.500 Coins im Besitz der Himalaya-Nation nun in etwa ein Drittel der jährlichen Wirtschaftsleistung ausmachen.
Auch in El Salvador, in der ersten Nation, die Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel deklariert hat, gibt es Grund zu feiern. Die staatliche Bitcoin-Position, die Präsident Nayib Bukele seit September 2021 Schritt für Schritt aufgebaut hat, ist inzwischen erstmals mehr als 500 Millionen US-Dollar wert.
Bukele setzte gestern einen passenden Post auf der Plattform 𝕏 ab, der sich wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf die neuen Rekordstände von Bitcoin bezog und seinen diesbezüglichen Visionärs-Status untermauert.
Ich habe es euch gesagt.
Nayib Bukele
I told you so.
— Nayib Bukele (@nayibbukele) November 11, 2024
Doch der größte Bitcoin-Halter ist und bleibt das US-amerikanische Softwareunternehmen MicroStrategy. Die 279.420 BTC auf der Bilanz der Aktiengesellschaft, sind jetzt circa 24 Milliarden US-Dollar wert. Damit konnte das von Michael Saylor gegründete Unternehmen die investierte Summe in etwa verdoppeln.
Im Zuge der gestrigen Preisexplosion übstieg auch die Aktie von MicroStrategy den bisherigen Höchststand aus der „Dotcom-Blase“ im Jahr 2000. Damals lag die Marktkapitalisierung in der Spitze jedoch nur bei knapp 18 Milliarden US-Dollar – gestern weit mehr als dreimal so hoch. Die Differenz rührt daher, dass die Aktiengesellschaft seither einige neue Aktien ausgegeben hat.
Erst der Anfang?
Sollte Bitcoin dem Muster der vergangenen Zyklen folgen, so ist noch mit weiter steigenden Kursen zu rechnen. Denn BTC erreichte das Hoch in der Vergangenheit immer zwischen 12 und 18 Monaten nach dem Halving , das im April dieses Jahres zum vierten Mal stattfand.
Dafür, dass Bitcoin noch deutlich teurer wird, spricht neben der Aussicht auf weiter sinkende Zinsen auch die Tatsache, dass die institutionelle Adoption von Bitcoin jetzt erst so richtig an Fahrt aufnimmt. Obwohl die Bitcoin-Spot-ETFs allein in den vergangenen vier Handelstagen 3,4 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen verzeichnet haben, sind sich Experten einig, dass Pensionsfonds, Hedgefonds und registrierte Investment-Advisor (RIAs) gerade erst warm werden.
So etwa Matt Hougan, CIO von Bitwise, einem Vermögensverwalter, der selbst einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds an den Start gebracht hat. Hougan schrieb gestern auf der Plattform 𝕏 in Bezugnahme auf den stark steigenden Bitcoin-Kurs:
Denken Sie daran, dass die Welle des institutionellen Kapitals noch nicht angekommen ist.
Matt Hougan, Bitwise-CIO
Und insofern auch die Nationalstaaten jetzt richtig loslegen sollten, so ist noch mit deutlich höheren Notierungen bei Bitcoin zu rechnen. Denn dann stürzen sich die Entitäten mit Unmengen an Kapital auf ein Asset, das in seiner Gesamtmenge begrenzt ist und das momentan wohl nur wenige bereit sind, für einen fünfstelligen Kurs abzugeben.
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