Krypto-News der Woche 25. Oktober 2024
Das Wichtigste in Kürze AI Memecoins begründen einen neuen Trend, obwohl ihre Bedeutung auf einem Irrtum beruht. Krypto-Börse Kraken kündigt die Veröffentlichung einer eigenen Blockchain im Frühjahr 2025 an. Staatenbund BRICS will mit BRICS Pay ein eigenes Zahlungssystem als Alternative zu SWIFT forcieren. Es soll dezentral sein. Der Kryptomarkt entwickelt sich durchwachsen. Zwei Coins realisieren massive Gewinne.
AI Memecoins: Das steckt hinter dem neuen Krypto-Trend
AI Memecoins sind aktuell der wohl heißeste Trend am Kryptomarkt. Was steckt dahinter? Ganz im klassischen Stil der Memecoins handelt es sich auch hier um Token, die keine wirkliche Aufgabe erfüllen.
Trotzdem investieren unzählige Anleger – entweder aus Jux und Dollerei oder aus tatsächlicher Spekulation auf einen steigenden Marktwert. Dieses Prinzip lässt sich am Markt bereits seit Jahren immer wieder entdecken.
AI Memecoins kommen allerdings mit einer kleinen Besonderheit daher: Sie werden von künstlicher Intelligenz (Englisch: AI) erschaffen und geführt – zumindest wird genau das gern behauptet.
Es handelt sich dabei aber vielmehr um einen Marketing-Gag als um eine Tatsache. Als erster AI Memecoin gilt Goatseus Maximus (GOAT). Das Projekt entstand gerade einmal vor 15 Tagen über Pump.fun und ist daher ein SPL-Token, also ein nutzergenerierter Token auf der Solana -Blockchain.
Unter einigen Nutzern galt als Schöpfer des Tokens der Chatbot Terminal Of Truths, der auf X unter dem Handle @truth_terminal agiert. Hintergrund dessen waren mehrere Nachrichten, in welchen die KI Bezug auf den Token nahm.
“Ich unterstütze den GOAT Token auf Solana. Es ist ein lustiges Meme, das die Leute begeistert”, schrieb die KI am 11. Oktober über X .
Infolgedessen explodierte der Kurs von Goatseus Maximus. Zu Redaktionsschluss befindet sich der Memecoin auf Platz 100 der größten Kryptowährungen. Er notiert bei 0,68 US-Dollar mit einer Marktkapitalisierung von 680 Millionen US-Dollar und liegt im Wochentrend noch 72 Prozent im Plus.
Erstellt KI wirklich Kryptowährungen?
Seit GOAT entstanden unzählige Token unter ähnlichen Behauptungen. Tatsächlich werden die Token aber von menschlichen Nutzern erstellt, statt von KI. Laut Andy Ayrey , Entwickler von Terminal of Truths, sprach ein X-Nutzer den Bot auf den Token an, was dazu führte, dass dieser das Thema aufschnappte.
“Der Bot hat den Token nicht erstellt. Das war irgendwer, dann hat er die KI verlinkt und die hat ihn schließlich empfohlen”, schrieb Ayrey.
Den Trend konnte der Programmierer mit seiner Erklärung aber nicht aufhalten. Zwar sind Kursgewinne für Anleger möglich, ein Investment sollte allerdings vermieden werden. Gewinner dieser Masche sind die Ersteller, die derlei Token ohne großen Aufwand aus dem Boden stampfen, um aus Luft Geld zu machen.
Generell handelt es sich bei Memecoins um nutzlose Kryptowährungen, die letztlich nur eine Geldmasche sind.
Krypto-Börse Kraken kündigt eigene Blockchain an
Die bekannte Krypto-Börse Kraken kündigte gestern eine neue Blockchain an. Es handelt sich um ein Layer-2-Netzwerk, das als Teil des Ethereum-Ökosystems dient. Bereits im Frühjahr 2025 soll das neue Projekt auf den Markt kommen.
In einer Pressemitteilung erklärte man, dass es sich keinesfalls um ein generisches Projekt handelt. Nutzer wolle man mit der Einfachheit und Zuverlässigkeit des neuen Netzwerks begeistern. Zudem könne man Innovation und Interoperabilität zu DeFi bringen.
Tatsächlich erinnert das Vorhaben stark an das Netzwerk Base, das ausgerechnet von der konkurrierenden Krypto-Börse Coinbase im August 2023 veröffentlicht wurde. Das Netzwerk von Kraken trägt den Namen Ink. Genau wie Base basiert es auf dem Programmcode von Optimism und wird an dessen Superchain angebunden.
Trotzdem könnte Ink erfolgreich werden, da Kraken das Netzwerk in sein bestehendes Ökosystem einbauen will. Base ist rund ein Jahr nach seinem Start bereits zu einem der führenden Layer-2-Netzwerke neben Arbitrum aufgestiegen.
Fraglich bleibt, ob Kraken über Ink auch einen eigenen Token etabliert. Diese Frage bleibt das Unternehmen bislang schuldig. Als Ziel des Projekts nannte die Krypto-Börse explizit die Erleichterung des Zugangs zu DeFi.
BRICS Pay: Naht ein dezentrales Zahlungssystem?
Russland veranstaltete über die letzten Tage zwei wichtige internationale Veranstaltungen: zunächst das BRICS-Wirtschaftsforum in Moskau, dann das BRICS-Jahrestreffen, das gestern endete.
Bei beiden Veranstaltungen kam ein neues Zahlungssystem ins Gespräch, das den Namen BRICS Pay trägt und bald seine Marktreife erreichen soll. Es befindet sich laut offiziellen Informationen bereits seit 2018 in Entwicklung.
BREAKING: BRICS officially unveils a new demo of its payment system, BRICS Pay. pic.twitter.com/DOrPC21uaS
— BRICS News (@BRICSinfo) October 17, 2024
Das System soll als Ersatz für SWIFT dienen. Als Interessenten gelten vor allem Staaten, die von der Nutzung des SWIFT ausgeschlossen wurden – dazu zählen etwa Russland und der Iran, die beide Mitglieder des Staatenbundes BRICS sind.
Aber auch eine Reihe weiterer Länder will sich an BRICS Pay beteiligen. So forderten die Staatspräsidenten von Venezuela und Brasilien jüngst die baldige Einführung des neuen Zahlungssystems.
Der brasilianische Präsident Lula da Silva sieht BRICS Pay als wichtigen Teil zur Rückkehr in eine multipolare Welt. Die aktuelle Bipolarität hält er für konfliktsüchtig und somit für schädlich für große Teile des Globus.
Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro bezeichnet SWIFT als “Werkzeug der Aggression”, das durch ein neues Zahlungssystem ersetzt werden müsse.
Sanktionierte Staaten wie Russland streben durch die Nutzung des neuen Systems eine Erleichterung des internationalen Handels an. Auch für Privatnutzer sei BRICS Pay interessant – etwa während Auslandsaufenthalten.
Besonders interessant: In einem neuen Bericht der BRICS bezeichnete man das Zahlungssystem als “dezentral”. Was genau damit gemeint ist, geht aus dem Report allerdings nicht hervor. Einige Beobachter aus der Krypto-Szene erwarten den Einsatz einer Blockchain.
Kryptomarkt entwickelt sich wechselhaft
Der Kryptomarkt entwickelte sich über die letzten Tage wechselhaft. Zu Redaktionsschluss befindet sich der Gesamtwert des Marktes in einem leichten Plus. Seit gestern konnte er um 0,25 Prozent wachsen.
Der Bitcoin-Kurs befindet sich in einem leichten Negativ. Seit vergangener Woche sank er um 0,58 Prozent. Zu Redaktionsschluss notiert er bei 67.800 US-Dollar. Vor sieben Tagen galt noch die 70.000-US-Dollar-Marke als nächstes Kursziel. Von Werten über 69.000 US-Dollar musste sich BTC in den letzten Tagen aber verabschieden.
Besonders gefragt ist aktuell die Kryptowährung Safe (SAFE). Es handelt sich um einen Governance Token, dessen Halter über die Entwicklung des zugehörigen Hauptprodukts von Safe entscheiden: eine Smart Wallet für Ethereum.
Safe gewann im Wochentrend 68 Prozent und ist damit Spitzenreiter unter den Top-100. Auf Rang zwei findet sich der Utility Token ApeCoin (APE) ein, der um 64 Prozent stieg, nachdem er eine LayerZero-Integration erfuhr.
Auf Platz drei befindet sich Raydium (RAY) mit +40 Prozent. Der Utility Token dient auf dem gleichnamigen DEX als Zahlungsmittel.
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