IWF vs. El Salvador: Was macht Bitcoin-Präsident Bukele jetzt?
Der internationale Währungsfonds (IWF) und das zentralamerikanische Land El Salvador werden so schnell keine Freunde mehr. Denn der IWF betont erneut ein Risiko für El Salvador, wenn das Land weiterhin im Bitcoin engagiert bleibe. So äußerte sich eine Sprecherin dahingehend, dass die Regierung von Nayib Bukele den Geltungsbereich des Bitcoin-Gesetzes einschränken solle. Zugleich bedürfe es mehr Regulierung und eine strengere Aufsicht im Bitcoin-Ökosystem.
El Salvador setzt weiter auf Bitcoin: 5894 BTC im Portfolio
Vor über drei Jahren machte der Präsident Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel in El Salvador. Seitdem tätigte das Land diverse Käufe, um die staatlichen Reserven aufzustocken.
Nach Daten des „Nayib Bukele Portfolio Tracker“ besitzt El Salvador aktuell 5894 BTC, die zu einem Durchschnittskostenpreis von 44.038 US-Dollar akkumuliert wurden. Derweil notiert Bitcoin bei rund 62.000 US-Dollar – ein kräftiges Plus für das zentralamerikanische Land.
IWF kritisiert El Salvadors Bitcoin-Politik
Die jüngsten Gespräche zwischen El Salvador und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) konzentrierten sich nach einem Bericht von Reuters auf die Stärkung von Reformen, wobei der Umgang mit Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung von Bitcoin eine zentrale Rolle spielt. In einer aktuellen Pressekonferenz betonte die IWF-Sprecherin Julie Kozack die Notwendigkeit, den Anwendungsbereich des Bitcoin-Gesetzes zu reduzieren, die Regulierung zu verbessern und das Risiko für den öffentlichen Sektor durch Bitcoin zu minimieren. Zudem lobte sie den Haushaltsentwurf für 2025.
Matthew Sigel ist der Leiter der Abteilung für digitale Vermögenswerte bei VanEck und ein Finanzanalyst, der sich auf Kryptowährungen und digitale Finanzmärkte spezialisiert hat.
In seiner Kritik am Internationalen Währungsfonds (IWF) argumentiert Sigel, dass El Salvador trotz beeindruckender wirtschaftlicher Erfolge durch Bitcoin vom IWF unter Druck gesetzt wird. Ferner hebt der Experte hervor, dass das Bruttoinlandsprodukt um über 10 % gestiegen, die Mordrate um 95 % gesunken und der Tourismus 2023 um 95 % gewachsen sei. Dennoch hält der IWF El Salvador seiner Meinung nach wegen der Bitcoin-Nutzung als eine Art Geisel.
IMF Continues to Hold El Salvador Hostage Over #Bitcoin , Despite:
— matthew sigel, recovering CFA (@matthew_sigel) October 3, 2024
>GDP up 10%+ since adopting #Bitcoin , consistently outpacing regional peers
>Murder rate down by 95%
>Tourism up 95% in 2023 alone @nayibbukele , your vision is driving a remarkable transformation!
Stand firm! pic.twitter.com/bk0kTkNHfQ
Bukele: Bitcoin als PR-Mittel
Wie Cointelegraph zuletzt berichtete , erklärte El Salvadors Präsident Nayib Bukele, dass die Einführung von Bitcoin im Land nicht den erhofften Erfolg gebracht habe. Obwohl die Kryptowährung laut Bukele ein „Netto-Plus“ für El Salvador sei, blieben einiger der erwarteten Vorteile aus. Der Präsident betonte, dass die Bitcoin-Nutzung freiwillig sei und verglich dies mit dem Umgang des Landes mit Protesten. Bukele wird dabei für die deutliche Senkung der Mordrate gelobt, wird jedoch mitunter für Menschenrechtsverletzungen kritisiert, insbesondere im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Bandenkriminalität.
Das Land mache signifikante Fortschritte, Bitcoin sei ebenfalls elementarer Bestandteil – doch die Erwartungen wurden augenscheinlich noch nicht ganz erfüllt.
Nayib Bukele, der vor seiner politischen Karriere kurzzeitig die PR-Firma seiner Familie leitete, stieg von Bürgermeister von Nuevo Cuscatlán und San Salvador bis zum Präsidenten von El Salvador auf. Laut einem neuen Bericht von Cointelegraph ist Bukeles Ansatz stark auf das Image des Landes fokussiert, wobei Ergebnisse oft nachrangig erscheinen. Die Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel sei eher ein Symbol, das weniger die Wirtschaft der Salvadorianer verbessern, sondern internationale Aufmerksamkeit auf Bukele lenken sollte.
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