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Wird Russland bald Weltmarktführer im Bitcoin-Mining?

Wird Russland bald Weltmarktführer im Bitcoin-Mining?

BlocktrainerBlocktrainer2024/09/08 16:49
Von:Blocktrainer

Am 8. August dieses Jahres hat der russische Präsident Wladimir Putin ein Gesetz unterzeichnet, das ab dem 1. November in Kraft tritt und das Mining von Bitcoin und anderen Kryptowährungen für Unternehmen und Privatpersonen unter bestimmten Voraussetzungen zu einer legitimen Wirtschaftstätigkeit macht – Blocktrainer.de berichtete . Dadurch sollen vor allem eine bessere behördliche Kontrolle der Mining-Aktivitäten in Russland – insbesondere bezogen auf den Energieverbrauch – und eine neue steuerliche Einnahmequelle geschaffen sowie die russische Wirtschaft insgesamt gestärkt werden.

54.000 geschürfte BTC im Jahr 2023

Bisher agierte die russische Mining-Industrie, die sich zu mehr als 90 Prozent auf Bitcoin konzentriert, in einer Grauzone. Es gab keine klaren Regelungen und die Zentralbank sprach sich bereits für ein Verbot vom Krypto-Mining aus.

In etwa ein Viertel der russischen Mining-Aktivitäten ist in der Region rund um Irkutsk angesiedelt. Dabei konnte die Branche beachtliche Resultate erzielen. Sergey Bezdelov, der Leiter der Industrial Mining Association, berichtete während des Eastern Economic Forum in dieser Woche in Wladiwostok, dass die Bitcoin- Miner in Russland vergangenes Jahr circa 54.000 BTC im Wert von rund 3 Milliarden US-Dollar geminet haben. Dies entspricht etwa 16,4 Prozent der emittierten Bitcoin vergangenen Jahres oder knapp 148 Bitcoin beziehungsweise mehr als 23 gefundenen Blöcken pro Tag.

Anhand dieser Zahlen hätten die Bitcoin-Miner dem russischen Fiskus mehr als 50 Milliarden Rubel (mehr als 550 Millionen US-Dollar) einbringen können, bemerkte Bezdelov. Mit dem neuen Mining-Gesetz schafft Russland die Grundlage für derartige Steuereinnahmen. Außerdem könnte das Gesetz zusätzliche Investoren anlocken, die den Mining-Unternehmen die Errichtung neuer Rechenzentren und den Erwerb von effizienterem Equipment ermöglichen. 

Bezdelov schätzt , dass in einem attraktiven Umfeld für Mining-Unternehmen bis zu 4 Milliarden US-Dollar zusätzlich in die Errichtung neuer Rechenzentren fließen würden, die von der Regierung auch anderweitig genutzt werden könnten. Dies soll schließlich auch zu einer besseren Struktur und zu mehr Beschäftigungsmöglichkeiten im IT-Sektor führen, erklärte Bezdelov.

Hoffnung für Bitcoin-Mining-Unternehmen

Die positiven Zeichen der Regierung durch das neue Mining-Gesetz geben der Branche Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft in Russland. Obwohl im Februar dieses Jahres diese Zukunft noch infrage gestellt werden konnte, kündigte das größte russische Mining-Unternehmen BitRiver bereits eine Investition von mehr als 15 Millionen US-Dollar für den Ausbau einer neuen 100-Megawatt-Anlage in Burjatien in Ostsibirien an, die in der zweiten Jahreshälfte 2024 ihren Betrieb aufnehmen soll. Der CEO von BitRiver, Igor Runets, betonte dabei, dass für die Anlage 120 Spezialisten angestellt sowie weitere junge Talente gefördert werden sollen.

Zudem hebt Runets einige Vorteile der russischen Miner gegenüber ihren US-amerikanischen Konkurrenten hervor. Eine Kombination aus günstigeren Strompreisen, dem Zugang zu mehr Kapazitäten und besseren klimatischen Bedingungen würden laut Runets dazu führen, dass die russischen Miner mindestens ein 33 Prozent weniger für die Produktion eines Bitcoin zahlen müssten und damit profitabler seien als die US-amerikanischen Mining-Unternehmen.

Runets macht auch auf den nachhaltigen Energie-Mix der russischen Mining-Branche aufmerksam, der aufgrund des hohen Anteils an Wasser- und Atomkraft „einer der grünsten in der Welt“ sein soll. Zusätzlich ständen noch Gas - und Ölkapazitäten zur Verfügung, sodass Russland „innerhalb von zwei bis drei Jahren zum Weltmarktführer“ im Bereich des Krypto-Minings aufsteigen könne, spekuliert Runets.

Umgehung von Sanktionen

Darüber hinaus erhält die russische Regierung durch das Mining Zugang zu dezentraler Liquidität für internationale Zahlungen und zur Umgehung der antirussischen Sanktionen, die aufgrund des Krieges gegen die Ukraine vom verhängt wurden. Russische Unternehmen haben aufgrund der anhaltenden westlichen Sanktionen Schwierigkeiten, ausländische Waren zu kaufen und Zahlungen zu erhalten. Auch BitRiver steht als erstes russisches Mining-Unternehmen auf der Sanktionsliste des US-amerikanischen Office of Foreign Assets Control (OFAC).

Bereits im Juli hat die russische Staatsduma ein Gesetz auf den Weg gebracht, dass die Verwendung von Kryptowährungen im internationalen Handel erlaubt – Blocktrainer.de berichtete . 

Seit diesem Monat erwägt die russische Regierung auch die Einrichtung von mindestens zwei Krypto-Börsen in Moskau und St. Petersburg , die den Umtausch zwischen Rubel und digitalen Assets im nationalen Zahlungssystem, das vollständig durch die russische Zentralbank reguliert wird, erleichtern soll. Dabei soll letztlich eine Regelung für den Umgang mit den Börsen geschaffen sowie die rechtlichen und technologischen Herausforderungen von Stablecoins untersucht und erprobt werden, die an den chinesischen Yuan und einen Korb von BRICS-Währungen gekoppelt sind. Privatpersonen sowie kleinere und mittlere Unternehmen sind hierbei zunächst ausgeschlossen.

Ziel sei es, die Auswirkungen der internationalen Sanktionen abzumildern und Russland eine Alternative für grenzüberschreitende Transaktionen zu bieten. Es soll die russische Wirtschaft stärken, den grenzüberschreitenden Handel ankurbeln und die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den BRICS-Nationen verbessern. Mit dem Erfolg der Tests könnten die Börsen im nächsten Jahr starten und so eine Alternative zu der herkömmlichen, westlich kontrollierten Finanzinfrastruktur bieten.

Somit dienen die strategischen Maßnahmen des Kreml rund um Kryptowährungen und das Minings dieser vor allem der Stärkung der russischen Wirtschaft. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich diese Maßnahmen auf die Verteilung der Hashrate und die Dominanz der USA und China im Mining-Sektor auswirken werden.

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