Donald Trump verkauft Bitcoin-Schuhe
Ich habe am Samstag auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville, Tennessee, gesprochen. Es war GROSSARTIG! Holen Sie sich jetzt Ihre Bitcoin-Sneaker. Sie sind limitiert, nummeriert und Sie können jetzt mit Bitcoin oder Ihrer Lieblingskryptowährung bezahlen. Viel Spaß – Besuchen Sie zu gettrumpsneakers.com/ bevor sie weg sind!
Donald Trump
Insgesamt bot Donald Trump drei verschiedene Modelle an. Die beiden in dem Post gezeigten und ein weiteres, flaches Modell in Orange.
Die Schuhe in Schwarz und Orange waren für 299 und das goldene Modell für 499 US-Dollar vorbestellbar. Binnen weniger Stunden waren die auf jeweils 1.000 Einheiten limitierten Schuhe ausverkauft.
Auf die Frage, wer sich diese Schuhe kauft, hat David Bailey, CEO von BTC Inc, der Firma hinter der Bitcoin-Konferenz, eine Antwort: Er selbst hat sich eigenen Angaben zufolge die Bitcoin-Sneaker von Donald Trump bestellt – und in Bitcoin bezahlt.
Der Verkauf der Schuhe habe nichts mit der Wahlkampfkampagne Donald Trumps zu tun, heißt es auf der Website.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat verkauft neben den Bitcoin-Schuhen auch welche mit dem berühmten Bild von dem Mordanschlag auf ihn vor wenigen Wochen. Auf diesen Sneakern steht „fight fight fight“, also das, was Trump kurz nach dem Streifschuss gerufen hat.
Der „Krypto-Präsident“
Donald Trump hat sich im Wahlkampf eindeutig als Pro-Bitcoin- beziehungsweise Pro-Krypto-Präsident positioniert. Der bisherige Höhepunkt war der in dem Post zu den Schuhen referenzierte Auftritt auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville. Dort kündigte der 79-Jährige unter anderem an, als Präsident eine Bitcoin-Reserve für die USA zu etablieren – Blocktrainer.de berichtete .
Trotz der Begeisterung dafür, dass es Bitcoin schon inmitten des Wahlkampfes um den Präsidenten der relevantesten Volkswirtschaft der Welt geschafft hat, herrscht in der Bitcoin-Community Skepsis, ob Trump Satoshi Nakamotos Kreation wirklich verstanden hat. Dafür sprechen zwar einige Aussagen des Präsidentschaftskandidaten, wie dass Bitcoin für „Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit von Regierung, Zwang und Kontrolle“ stehe. Die wohl zu kurz kommende Differenzierung zwischen Bitcoin und „Krypto“, die auch durch die Bezeichnung „Crypto President“ auf den Schuhen deutlich wird, hinterlässt jedoch einen faden Beigeschmack.
Geschäftsmann und Opportunist
Donald Trump ist ein gerissener Geschäftsmann. Nicht ohne Grund hat er es geschafft, durch seine Personenmarke und Immobiliengeschäfte ein großes Vermögen anzuhäufen. Auch als NTFs sich als lukratives Geschäft erwiesen, verkaufte der 79-Jährige animierte Bilder von sich auf der Blockchain .
Die Pro-Bitcoin-Haltung scheint ebenso durch Eigeninteresse getrieben zu sein. Und die Strategie geht auf: Einerseits scheint Trump die vielen Halter von Bitcoin und Co. als Wähler zu gewinnen. Andererseits erschließt er durch diese Positionierung auch großzügige Spenden auf dem immer finanzstärker werdenden Krypto-Sektor.
So haben etwa die Winklevoss-Zwillinge, welche die Krypto-Handelsplattform Gemini gegründet haben, jeweils knapp 850.000 US-Dollar in Bitcoin an den republikanischen Präsidentschaftskandidaten gespendet . Auch Bitcoin-Bulle Gary Cardone, Bruder des berühmten Verkaufstrainers und Unternehmers Grant Cardone, ließ Donald Trump ebenfalls die Höchststumme für Wahlkampfspenden von 844.600 US-Dollar via BTC zukommen . Insgesamt hat Trump durch die Ende Mai eingeführte Methode der Krypto-Spenden über vier Millionen US-Dollar eingesammelt.
Donald Trump konnte unter anderem durch seine Bitcoin-freundliche Haltung auch David Marcus, den ehemaligen Präsidenten vom Zahlungsdienstleister PayPal, von sich überzeugen. Marcus, der auch für Facebook bei der mittlerweile wieder verworfenen Idee der Kryptowährung Libra beziehungsweise Diem involviert war und jetzt CEO eines Bitcoin-Lightning-Dienstleisters ist, führte in einem Post auf 𝕏 detailliert aus, wieso er denkt, dass der Präsidentschaftskandidat der Republikaner die richtige Wahl ist.
Ich glaube, wir brauchen einen Präsidenten, der für Folgendes ist: Amerika, Verfassung, Business, Bitcoin/Krypto, Innovation, Israel, kleiner Staat, legale Einwanderung, Redefreiheit, Leistungsgesellschaft und gesunder Menschenverstand […] In diesem entscheidenden Moment, angesichts der Möglichkeiten, die wir haben, befürworte und unterstütze ich eine Rückkehr zu einer republikanischen Regierung im Jahr 2025.
David Marcus
Tesla-CEO Elon Musk, der ebenfalls ein Unterstützer Trumps ist, zitierte diesen Post und schreib dazu: „Interessant“.
Auch wenn Donald Trumps Pro-Bitcoin-Positionierung wohl primär aus Opportunismus getrieben ist und er die Vision dahinter wohl bislang nicht vollumfänglich versteht, scheinen die Bitcoin-Befürworter aus den USA geschlossen hinter dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten zu stehen. Wie so oft bei Politikern gilt es jedoch noch abzuwarten, ob sie den Worten auch Taten folgen lassen.
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