Der Begriff „Dead Cat Bounce“ ist ein sehr schöner und farbenfroher Begriff, den man vor allem bei hoher Marktvolatilität häufig hört. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das vor allem an der Wall Street auftritt und bei dem es zu einer vorübergehenden Kurserholung eines Assets kommt, der sich ansonsten in einem Abwärtstrend befindet, gefolgt von einer Fortsetzung des Rückgangs. Der Begriff stammt von der Vorstellung, dass selbst eine tote Katze aufspringt, wenn sie aus großer Höhe fällt. Es ist nicht nur für Anfänger, sondern auch für erfahrene Trader von entscheidender Bedeutung, da dieses Konzept dazu beitragen kann, fundiertere Anlageentscheidungen zu treffen.
Ein Dead Cat Bounce tritt auf, wenn ein Asset, der einen längeren Rückgang erlebt hat, plötzlich eine kurzfristige Kurserholung verzeichnet. Diese Erholung kann den Anlegern vorgaukeln, dass das Asset seinen Tiefpunkt erreicht hat und sich auf dem Weg zurück nach oben befindet. Dieser Optimismus ist jedoch oft nur von kurzer Dauer, da der Kurs schon bald wieder nach unten tendiert. Dieses Muster wird in der technischen Analyse als Fortsetzungsmuster betrachtet, was bedeutet, dass der Kurs des Assets nach der kurzen Aufwärtsbewegung wahrscheinlich weiter fallen wird.
Zu den Beispielen für Dead Cat Bounces gehören die Nachwirkungen der Dot-Com-Blase Anfang der 2000er Jahre, als sich Tech-Aktien wie Cisco Systems nach einem lang anhaltenden Rückgang kurzfristig erholten. Ähnliche Muster wurden während der globalen Finanzkrise 2008 beobachtet, als kurze Markterholungen den Anlegern falsche Hoffnungen machten. Ein aktuelles Beispiel ist die COVID-19-Pandemie Anfang 2020, als die US-Märkte einbrachen und sich dann wieder erholten - nur um dann wieder in eine Abwärtsspirale zu geraten.
Mehrere Faktoren können einen Dead Cat Bounce auslösen. Ein häufiger Grund ist die Eindeckung von Leerverkäufen, bei der Trader, die gegen einen Asset gewettet haben, diesen zurückkaufen, um ihre Positionen zu schließen, was den Preis vorübergehend in die Höhe treibt. Ein weiterer Faktor ist der Zustrom optimistischer Anleger, die fälschlicherweise glauben, dass der Asset seinen Tiefpunkt erreicht hat, und in der Hoffnung auf einen Aufschwung zu kaufen beginnen. Darüber hinaus können technische Indikatoren darauf hinweisen, dass der Asset überverkauft ist, was zu kurzfristigen Käufen führen kann.
Der Dead Cat Bounce ist oft schwer in Echtzeit zu erkennen, da er mehr oder weniger wie eine natürliche Erholung aussieht, wenn er anfänglich auftritt. Dies erklärt, warum dies für Trader und Investoren eine der schwierigsten Aufgaben ist. Die meisten Anleger bleiben in diesen falschen Erholungen gefangen und kaufen sich in die kurzlebige Erholung ein, nur um im weiteren Verlauf des Abwärtstrends mit weiteren Verlusten zu kämpfen. Auch hier ist eine gründliche technische und fundamentale Analyse erforderlich, um die Marktbedingungen besser einschätzen zu können.
Für langfristige Anleger ist es wichtig, einen Dead Cat Bounce zu erkennen, um nicht fälschlicherweise auf kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren. Diversifizierte Portfolios und langfristige Anlagestrategien bieten eine Absicherung gegen die für fallende Märkte charakteristische Volatilität und trügerische Erholungen.